Chronik von Steinbach
1964

Besiedelung in der Gemeinde Steinbach:

Die aktuelle Einwohnerzahl von Steinbach betrug 663 Personen.

Im unteren Ortsteil, am Weg nach Großenreuth und auch am Weg zum „Langes Bühl“ konnte sich die Gemeinde nicht mehr ausdehnen. Um wildes Bauen im Ortsbereich zu verhindern ließ die Gemeinde im Jahre 1964 einen Flächennutzungsplan erstellen. Der Plan wies dann ein Baugelände mit vorerst 20 Bauplätzen aus, dass zwischen dem jetzigen Sportplatz und der Langenbacher Straße liegt. Durch die Bebauung dieses Geländes würde der außerhalb liegende Hof des Landwirts Puff einen besseren Anschluss an das Dorf bekommen. In diesem Plan ist auch ein Baugebiet für Wochenendhäuser vorgesehen. Es liegt etwa auf dem höchsten Punkt des Wirtschaftsweges nach Hirschberglein. In der Linie dieses Punktes zur Friedelhöhe, oberhalb Steinbachs, verläuft auch die Wasserscheide Elbe – Rhein. Im Übrigen gibt dieser Plan erschöpfende Auskunft über alle Lebensfragen einer Wohngemeinschaft, wie sie Steinbach darstellt. Dieser Plan zeigt mit dem Baugelände das Bestreben aus, dem Straßendorf ein Haufendorf werden zu lassen. Damit würde auch erreicht, dass die Kirche mehr in die Mitte des Dorfes rückt und nicht mehr am Rand der Gemeinde.

Die Müllabfuhr in Steinbach:

Wegen der immer schlechter werdenden Möglichkeit den anfallenden Müll und sonstigen Abfall durch die Bürger selbst wegschaffen zu lassen, beschloss die Gemeindeverwaltung in Jahre 1964 diese Sache zu bereinigen. Es wurde mit der Fa. Brunner, Schwarzenbach / Saale, ein Vertrag abgeschlossen, regelmäßig einmal wöchentlich den Müll durch ein Spezialfahrzeug abfahren zu lassen. Den Landwirten wurde vorerst zugestanden, ihren Abfall und die Asche selbst zu verräumen, bzw. auf den eigenen Flurgrundstücken zur Auffüllung von Löchern und Gruben zu verwenden.

 

Steinbacher Bürgerinnen und Bürger bei der Kartoffelernte:

 

06.05.1964

Bis zu diesem Tag war der Langesbühl kahl und unbewaldet. Es wuchsen viele seltene Farne und auch Beeren am Boden.
Am Tag des Baumes wurden von Schülern, in guter Absicht, die ersten Bäume gepflanzt. Die Zukunft zeigte einen stark bewaldeten Hügel, der die Sicht nach Steinbach versperrte und die seltenen Pflanzen verschwanden bis zur Jahrtausendwende komplett.


 

Wasserleitung für den Ortsteil Hirschberglein wird gebaut:

Die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Steinbach ist infolge des großen Wasseranfalls in der Lage den Ortsteil Hirschberglein ( Gemeinde Geroldsgrün ) mit Wasser zu versorgen. Die beiden Gemeinden haben ein Abkommen getroffen, dass die Gemeinde Geroldsgrün auf eigene Kosten von der Mitte der Ortschaft Steinbach über die Höhe neben dem Hagenbühl nach Hirschberglein eine Wasserleitung verlegt.  Der Wasserzins geht an die Gemeinde Steinbach.

 


(Quelle FP 09.09.1964)


Steinbacher Schulgeschichte

1964 zog Norbert Kramm - als letzter Lehrer der Schulgeschichte - nach Steinbach und unterrichtete bis zur Schulschließung der Schule 1967. Er wechselte danach in die Volksschule Geroldsgrün.


 

Foto von der Einschulung 1960 auf der Eingangstreppe der Schule mit Schulleiter Heinrich Krämer

 

 

11.Juli 1964

Steinbacher Bürgerschaft entscheidet für Schulverband mit Langenbach

(Bericht der Frankenpost)

Steinbach – Durch Handzettel hatte die Gemeinde zu einer Bürgerversammlung im Saal Karl Horn in Steinbach eingeladen. Sie wurde von Bürgermeister Andreas Gemeinhardt mit Dankesworten an die Erschienenen eröffnet. Hierbei wies er darauf hin, dass eine rege Diskussion nicht nur erwünscht sei, sondern auch nutzbringend sein würde. Nachdem er „Goldene Bürgerregeln“ aus einer württembergischen Gemeindezeitung und Worte aus der Abschiedsrede des ehemaligen bayerischen Finanzministers Rudolf Eberhard zitiert hatte, forderte er alle Anwesenden auf, offen ihre Meinung zu sagen, nicht aber hinterher, womöglich nach dem Genuss einiger „Halber“. Abschließend wies er darauf hin, dass das Hauptthema die Schulangelegenheit sei; hierüber werde die Bürgerschaft eingehend unterrichtet. Dem Gemeinderat obliege es dann, darüber weiter zu beraten und Beschluss zu fassen.

Nach Bekanntgabe der Tagesordnung gab Gemeindeschreiber Hans Lang den Personenstandsbericht zum Ende des Jahres 1963. Die Zahl der Einwohner betrug damals 670. Im Vorjahr fanden fünf Eheschließungen und zehn Geburten statt. Ferner waren acht Todesfälle zu verzeichnen. Dem Rechenschaftsbericht, den der Bürgermeister in Vertretung des erkrankten Kassiers gab, war zu entnehmen, dass die Gemeinde in der Berichtszeit gut gewirtschaftet hatte. Die Einnahmen beliefen sich auf 115 573 DM, die Ausgaben auf 112 823 DM. Es verbleibt also ein Überschuss von 2750

Mark. Der Schuldenstand der Gemeinde je Einwohner beträgt 311 DM. Zum Punkt Verschiedenes wurde mitgeteilt, dass ein Flächennutzungsplan ausgearbeitet und im kommenden Jahr der Verbindungsweg nach Hirschberglein als erste Straßenbaumaßnahme in Angriff genommen werden solle. Wie der Bürgermeister dann bekannt gab, ist die Gemeinde seit vier Wochen in der Lage, bei einem eventuellen Stromausfall für die Wasserversorgungsanlage eigenen Strom zu erzeugen. Die Anschaffungs- und Einbaukosten für das Aggregat sowie die Kosten für die Reparatur der Pumpe beliefen sich auf 10 000 DM. Sie seien aus der vorjährigen Rücklagenbildung bereits beglichen worden. Außerdem habe die Gemeinde für die Anschaffung einer Kirchturmuhr 1000 DM bereitgestellt. Auch an eine Plakat-Anschlagstelle sei gedacht, und zwar an der Gemeindewaage.

Bereits vor Beginn der Versammlung waren die Amtsblätter Nr. 18 und 30 ausgegeben worden, welche die Verordnungen über die Müllabfuhr sowie über die Straßenreinigung enthalten. In diesem Zusammenhang wies der Bürgermeister darauf hin, dass auch der freie Platz am Denkmal in die Straßenreinigungsverordnung einbezogen sei. Wie weiter namens der Gemeinde zur Kenntnis gebracht wurde, hat die gesamte schulpflichtige  Jugend bei Eintritt der Dunkelheit „von der Straße zu verschwinden.“ Die Eltern hätten sonst mit Ordnungsstrafen durch die Behörden zu rechnen. Ferner wurden die Ortsbürger darüber unterrichtet, dass die Gemeinde im Herbst probeweise dazu übergehen wolle, die Gemeindeumlagen per Bankkonto zu erheben. Daher sei es ratsam, sich ein Konto bei einem Geldinstitut anzulegen.

Die Versammlung trat nun in den letzten Punkt der Tagesordnung, die Schulhausfrage, ein. Hierzu wurde ausgeführt: seit 1958 hat die Gemeinde Steinbach in ihrem Haushalt ein Rücklagenkonto – Sperrkonto -, auf dem 35 000 Mark stehen. Ein volles Jahr war man bemüht gewesen, mit Geroldsgrün eine Verbandsschule zu gründen. Einmal hatten sogar Landrat Heinrich Lang und Schulrat Georg Haas in Steinbach geweilt und versucht, die Sache ins Reine zu bringen. Zunächst war ein Schulhausneubau mit Langenbach vorgesehen. Dann räumte man der Gründung eines Schulverbandes mit Geroldsgrün die besseren Chancen ein. Man nahm dabei an, Geroldsgrün denke an einen Schulhausneubau. Dieser Gedanke wurde durch die Tatsache bestärkt, dass von den staatlichen Stellen die Mittelpunktsschulen stark bezuschusst und gefördert wurden. Hierüber hatte Schulrat Haas in einer Bürgermeisterversammlung im Februar in Naila ein ausführliches Referat gehalten. Wie Bürgermeister Gemeinhardt erwähnte, ist bei einer Aussprache in Geroldsgrün mit dem dortigen Gemeindrat ein Ergebnis erzielt worden, das gleich Null war. Scheinbar denke Geroldsgrün nur an einen Anbau an das Schulhaus oder einen Umbau. Damit könne Steinbach aber nicht einverstanden sein, da in diesem Fall nur mit ganz geringen Zuschüssen zu rechnen wäre.

In der nun folgenden Diskussion gaben viele der jüngeren Eltern zu verstehen, dass sie sich nur für einen Schulhausneubau für mindestens fünf Klassen erwärmen könnten. Wie in diesem Zusammenhang verlautete, ist von Untersteinbach angefragt worden, ob man den Kindern unter zehn Jahren einen doppelt so langen Schulweg wie bisher zumuten könne. Hierzu sagte der Bürgermeister, es müsste von vorneherein die Einsetzung eines Schulbusses im Auge behalten werden. Wenn nun die Gemeinde Geroldsgrün nicht an einen Schulhausneubau denke, müsse man eine andere Entscheidung treffen. Bei der Abstimmung war man gezwungenermaßen  dafür, mit Langenbach einen Schulverband zu gründen. Dort steht, wie es hieß, bereits Baugelände für einen Schulhausneubau direkt an der Flurgrenze zur Verfügung, das 27 000 Quadratmeter groß sei. 

Abschließend dankte der Bürgermeister für den zahlreichen Besuch der Bürgerversammlung und allen Helfern für ihre Mitarbeit.

 

11.Dezember 1964

Neue Kirchenvorsteher (Quelle Frankenpost)

In der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde wurden sechs neue Kirchenvorsteher gewählt, und zwar der Fabrikarbeiter Ernst Höllrich, Hs.Nr.10 der Fabrikarbeiter Bernhard Braun, Hs.Nr. 15b der Landwirt Armin Diezel Hs.Nr. 57, der Fabrikarbeiter Hans Ott II Hs.Nr. 19, und der Rentner Fritz Schmidt Hs.Nr.112. Vorsitzender des Kirchenvorstandes ist der jeweilige amtierende Pfarrer.

 

10.Dezember 1964

Raiffeisenkasse Steinbach

Am 10.12.1964 eröffnet die Raiffeisenkasse eine Filiale in Steinbach, in der heutigen Langenbacher Str.2 mit anfänglichen Öffnungszeiten Dienstag und Freitags jeweils von 15.30 Uhr - 18:30 Uhr.

 

Ortsansichten:


Felsen am Dorfbach


Felsen am Dorfbach


Felsen am Dorfbach


Lorenzruh


Dorfbach


Schwalescheers-Raum mit Blick Richtung Hermesgrün

 

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