Chronik von Steinbach |
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1965 Ortsansichten:
Aus
dem Gemeinderat:
27.März Klarer Kurs in der Schulverbands-Frage (Bericht der Frankenpost) Steinbachs Bürgermeister weist Angriffe zurück Geroldsgrüner Zugeständnisse kamen zu spät Schulrat stimmt zu Steinbach – Der Schulverband Langenbach-Steinbach ist heftiger Kritik ausgesetzt. Obwohl die Regierung zum Schulanfang 1964 die beiden Volksschulen in einen Schulverband umgewandelt hatte und obwohl vor kurzem bereits die Arbeiten für das gemeinsame Schulhaus vergeben worden sind, hören die Angriffe auf das gemeinsame Projekt nicht auf. Bekanntlich hatte kurz vor Jahresende eine Gruppe von Steinbacher Bürgern erklärt, dass man viel lieber eine voll ausgebaute Volksschule zusammen mit Geroldsgrün sähe. Eines der Hauptargumente des Steinbacher Bürgermeisters Andreas Gemeinhardt, dass die Steinbacher Wünsche vor einem Jahr in Geroldsgrün nicht berücksichtigt worden seien, stimme nicht. Bei der Bürgerversammlung am 04. Juni 1964, in der sich bis auf einen Besucher alle Befragten für das Zusammengehen ausgesprochen hatten habe man die Stimmenthaltungen nicht berücksichtigt. Zu Meldungen über eine weitere Bürgerversammlung, bei der kürzlich noch einmal alle Fragen zum Teil leidenschaftlich diskutiert worden waren, nahm Bürgermeister Karl Grimm aus Geroldsgrün Stellung. Er wies daraufhin, dass ursprünglich die Gemeinde Geroldsgrün und der Schulverband keine Veranlassung gesehen hätten, eine Anfrage des Schulamtes mit Ja zu beantworten, bei der eine Zusammenlegung mit einer benachbarten Schule oder Eingliederung in eine größere Schule zur Diskussion stand. Die Initiative hätte von Steinbach kommen müssen. Obwohl aber später wiederholt von Geroldsgrün aus erklärt worden sei, dass man Steinbacher Schülern den Schulbesuch in Geroldsgrün oder in einer gemeinsamen neuen Schule ermöglichen wolle, sei von Steinbach her nichts Entscheidendes in der Richtung auf einen Zusammenschluss hin getan worden. Infolgedessen müsse man jede Schuld am Scheitern des ursprünglich auch vom Schulamt gebilligten Projekts Geroldsgrün-Dürrenwaid in Bezug auf die Teilnahme Steinbachs ablehnen. Steinbachs Bürgermeister Andreas Gemeinhardt dagegen behauptet, dass diese Vorwürfe einer Nachprüfung nicht standhalten: „Jetzt, nachdem alles entschieden ist, startet eine kleine Gruppe von Steinbacher Mitbürgern Angriffe gegen das Projekt Langenbach-Steinbach, die sinnlos sind und nur die Atmosphäre vergiften. Dass diese Steinbacher Minderheit aus Geroldsgrün Schützenhilfe empfängt, macht die Sache nicht leichter. Aber wir setzen den Behauptungen der Steinbacher Unterschriftensammler und des Geroldsgrüner Schulverbandsvorsitzenden Bürgermeister Karl Grimm die Tatsachen entgegen und beweisen Schritt für Schritt, dass man uns in Geroldsgrün weit weniger entgegenkam als in Langenbach.“ Andreas Gemeinhardt fragt, ob man sich in Geroldsgrün nicht auch an zwei Begegnungen erinnert, als vor Jahresfrist Bürgermeister Grimm die Steinbacher die Steinbacher abblitzen ließ:“Als Schulrat Haas vor Bürgermeistern des eine Karte zeigte, auf der Geroldsgrün und Steinbach schulisch zusammengefasst worden waren, habe Grimm völlig ablehnend gerufen Für uns in Geroldsgrün langt`s!“ Wenig später sei aus Geroldsgrün ein Fragebogen des Schulamtes zurückgekommen, wo die Frage nach einer Verbesserung der Schulverhältnisse mit einer benachbarten Schule – im Sinne des bereits vorher besprochenen Projekts – eindeutig mit Nein beantwortet worden sei. Dieses Dokument trage Grimms Unterschrift, wie auch später die wiederholten Steinbacher Bemühungen an ihm scheiterten, mit Geroldsgrün eine neue Schule zu bauen, die nicht bedingungslose Unterordnung von Steinbach, sondern echte Partnerschaft bedeutet hätte. Bürgermeister Gemeinhardt sagt: „Worum ging es denn in all den Monaten bis zur endgültigen Entscheidung? Wir mussten eine neue Schule haben. Alte gibt es in Geroldsgrün und Steinbach. Aber Bürgermeister Grimm hat damals im Cafe´ Haas vor vielen Zeugen erklärt, dass die Geroldsgrüner keine Schule für Steinbach bauen werden. Er wollte unbedingt sein altes Schulhaus behalten und warf dem für unsere Vorschläge aufgeschlossenen zweiten Bürgermeister Ottmar Gemeinhardt private Interessen vor, als er den gemeinsamen neuen Schulhauses am Mühlhügel in Richtung Steinbach vorschlug, fährt Steinbachs Bürgermeister fort. Er und sein Gemeinderat hätten sich die Entscheidung, mit wem man endgültig bauen will, nicht leicht gemacht. Nachdem man mit seinen berechtigten Forderungen bei einem Teil des Geroldsgrüner Gemeinderates unter Führung von Bürgermeister Grimm auf Granit gebissen habe und auch die Versuche keinen dauernden Erfolg gebracht hätten, während einer Krankheit Bürgermeister Grimms mit „fortschrittlicheren“ Geroldsgrünern zu einer für alle Seiten annehmbaren Lösung zu kommen, habe man sich unter ausdrücklicher Billigung durch Schulamt, Gemeinde und Regierung an Langenbach gewandt. „Dort hat man die 20 000 DM, die wir schon für unsere mit einer Nachbargemeinde zu bauende Schule gespart hatten, zu schätzen gewusst. Wie wir es in einer langen Bürgerversammlung nach eindeutiger Abweisung durch Geroldsgrün herausgestellt hatten, ist es gekommen. Wir sind echte Partner der Langenbacher. Unsere Wünsche bei der Planung sind vollkommen erfüllt worden. Der Schulweg ist näher. Und was die Schule selbst betrifft, so ist sie mindestens sechsklassig, also ebenfalls weitgehend ausgebaut“. sagt Steinbachs Bürgermeister. Seine Bürger hätten freilich auch die Vorteile für Geroldsgrün erwogen, die besonders in den engen historischen und arbeitsmäßigen Bedingungen lägen. „Aber auf meine eindringliche Mahnung, die Bürgerversammlung möge ihre Entscheidung wohl überlegen, stimmte damals von hundert Anwesenden nur einer gegen Langenbach und für Geroldsgrün. Wenn aber heute Bürger behaupten man habe einen Formfehler begangen, weil man die Stimmenthaltungen von damals nicht berücksichtigt habe, so ist das lachhaft. Wer uns damals gar nichts empfohlen hat, sollte hinterher nicht einen völlig legal zustande gekommenen Schulverband sprengen wollen“, kontert Gemeinhardt und verweist auf die eindeutigen Abstimmungsergebnisse im Gemeinderat (9:0) und in der Schulpflegschaft (6:0) für einen Bau mit Langenbach. Die Aktivität einer Minderheit kommt zu spät. Inzwischen sei die Planung abgeschlossen, die Aufträge seien vergeben. Man kann ein Ein-Millionen-Projekt, in dessen Vorarbeiten bereits mehr als fünfzigtausend Mark hineingesteckt worden sind, nicht durch weit hergeholte nachträgliche Bedenken sprengen. Dass es bei uns demokratisch zugeht und mir auch der Friede im Ort am Herzen liegt, zeigt mein Eingehen auf die Belange der Minderheit. Am Mittwochabend haben wir die Gegenvorschläge der Gruppe Zahn (Unterschriftensammlung) im Gemeindrat durchgesprochen. Die Entscheidung fiel wie erwartet. Mit 6:2 Stimmen beschlossen wir, dass wir bei unserem ursprünglichen Beschluss bleiben.“ Als neutrale Beobachter der inzwischen auch für Geroldsgrün und Dürrenwaid einen Schulverband zustande gebracht hat, hörten wir Schulrat Haas, was er zu den Auseinandersetzungen zwischen Geroldsgrün und Steinbach meint. Er betont, dass er von Anfang an die Bestrebungen von Bürgermeister Andreas Gemeinhardt unterstützt habe , mit Geroldsgrün zu einer auch für Steinbach annehmbaren Lösung zu kommen. Alles habe man in den entscheidenden Monaten dafür eingesetzt: Vorträge, Elternversammlungen, Bürgerversammlungen, gemeinsame Aussprachen und Geländebesichtigungen. Als einen besonderen Förderer des gemeinsamen Schulverbandes Geroldsgrün-Steinbach habe er – der Schulrat – den zweiten Bürgermeister Ottmar Gemeinhardt kennen gelernt. „Die schriftliche Antwort des Geroldsgrüner Schulverbandsvorsitzenden Bürgermeister Grimm auf meine Frage wegen Schulzusammenlegung war und ist für mich ein eindeutiges Nein. Und nach der entscheidenden gemeinsamen Sitzung in Geroldsgrün habe ich in meinen Notizen vermerkt, dass die Steinbacher resigniert das Lokal verließen, betont der Schulrat. Die aus dieser tiefen Enttäuschung der Steinbacher resultierende Haltung, die in der darauf folgenden Bürgerversammlung zum Votum für Langenbach geführt habe, könne er verstehen. „Ich habe in der Folgezeit auf Grund eindeutiger Beschlüsse von Gemeinderat und Schulpflegschaft Steinbach und Langenbach von weiteren Plänen Geroldsgrün – Steinbach abgesehen. Auch die jetzige Losung wird unmittelbar an der Zonengrenze durch die Möglichkeit einer Teilnahme Heinersbergs eine wesentliche Verbesserung der Schulverhältnisse im Landkreis Naila bringen“, betont Haas und bemerkt abschließend, das Problem Geroldsgrün – Langenbach – Steinbach sei vielschichtig. Wie in anderen Fällen spielten hier Gefühlswallungen und persönliche Differenzen eine Rolle. „Ich respektiere die eindeutigen Wünsche der zuständigen Gremien von Langenbach und Steinbach. Sicher sind die heutigen Differenzen längst vergessen, wenn die Kinder der beiden Nachbargemeinden das demnächst zu errichtende gemeinsame Schulhaus in Ruhe und Frieden und einer herrlichen landschaftlichen Umgebung besuchen werden“, meint der Schulrat. Verbesserung der Straßenverhältnisse / Straßenbau Der Gemeindeverbindungsweg nach Hirschberglein wurde im Rahmen der notwendig gewordenen Ausbesserungen zu einem festen Wirtschaftsweg mit einer asphaltierten Decke versehen worden. Der Weg wurde bis zur Flurgrenze (ca. 900 m) mit vorschriftsmäßigem Untergrund, Wasserführung und Überfahrten für die Anlieger gebaut und erforderte einen Kostenaufwand von rund 90.000.- DM. Die Straße wurde im September dem Verkehr übergeben. Die Gemeinde Geroldsgrün hat damals das Anschlussstück nicht bauen lassen.
(Frankenpostbericht vom 14.09.65):
30.Oktober "Das schönere Dorf" - Steinbach ging als Sieger hervor Der Kreisausschuss des Landkreises Naila gibt den Sieger des Wettbewerbes "das schönere Dorf" bekannt. Der Landrat Heinrich Lang sagte, dass Steinbach im Gesamteindruck sehr schön gewesen sei. Mehrere neue Gärten, Gehsteige und andere Verschönerungen trugen dazu bei. Den entscheidenden Punktvorsprung unter den drei erstplazierten Dörfern gab die nachahmenswerte Anschlagtafel für die verschiedenen Vereine die in diesem Jahr errichtet wurde.
Die oben genannte Anschlagtafel (Foto aus dem Jahre
1978)
Aus
dem Gemeinderat:
(Frankenpostbericht vom 11.11.1965):
Feuerwehrproblem beschäftigt Gemeinderat
STEINBACH. - In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates entspann sich
eine längere Diskussion um die Freiwillige Feuerwehr. 1. Bürgermeister
Andreas Gemeinhardt nahm zunächst einmal Stellung zum dem Ergebnis der
letzten außerordentlichen Mitgliederversammlung. Das Gemeindeoberhaupt
verwies darauf, daß die Freiwillige Feuerwehr ein Verein des
bürgerlichen Rechtes ist, der sich nicht auflöst, wenn der 1.Vorsitzende
sein Amt niederlegt. Sein Stellvertreter - im Steinbacher Fall Ernst
Franz - sei verpflichtet, die Wehr weiter zu führen. Nach den
Bestimmungen stehe es der Gemeinde nicht zu, in die Geschicke der Wehr
einzugreifen. Erst wenn die Wehr wirklich zu schwach sei, den
Feuerschutz zu gewährleisten, ergebe sich für die Gemeinde die
Verpflichtung einzugreifen. Der Gedanke an eine Pflichtfeuerwehr sei in
Steinbach noch nicht gegeben. Bei den nächsten Übungen, die Ernst Franz
ansetzen wird, soll die Situation geklärt werden.
(Frankenpostbericht vom 11.11.1965)
STEINBACH. - In der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte
Bürgermeister Andreas Gemeinhardt den Nachtragshaushaltsplan, der nach
einer kurzen Aussprache auch angenommen wurde. Er wird nun in den
nächsten Tagen für vier Wochen zur Einsichtnahme in der Gemeindekanzlei
aufgelegt. Hinsichtlich der Weihnachtsgratifikation an die Gemeinde-Bediensteten kam man überein, wie alljährlich zu verfahren. Die Gemeinderäte, die bis jetzt keinerlei Aufwandsentschädigung erhielten, wurden vom Bürgermeister mit einem ansehnlichen Weihnachstsgeschenk bedacht. Gemeinhardt führte aus, daß die Sitzung wahrscheinlich die letzte in diesem Jahr sein werde. Er möchte deshalb nicht versäumen, den Räten für Ihre Dienste zum Wohle der Gemeinde Steinbach, eine sichtbare Anerkennung zu teil werden zu lassen. Als dienstältestes Ratsmitglied bedankte sich im Namen seiner Kollegen Hans Lang für die freudige Überraschung.
Fussion
PKW-Preise um 1965
Die meisten Menschen fuhren in den 50er Jahren noch Zweiräder und stiegen in den
60er Jahren nach und nach auf PKW´s um.
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