1971
Verwaltung:
Seit 1971 werden alle melderechtlichen
Unterlagen der Gemeinden Steinbach, Langenbach und Geroldsgrün in der
Datenverarbeitung der Gemeinde Geroldsgrün verwaltet und ausgewertet.
Eine
einschneidende Maßnahme für Steinbach wird die neue Gebietsreform der
Bayerischen Staatsregierung sein. Entgegen alle bisher bekannten
Entwicklungen in dieser Richtung bemüht sich Geroldsgrün darum,
Kleinzentrum zu werden. Geroldsgrün wird in allen Punkten den Forderungen
der Regierungsplanung gerecht und kann sogar in einigen Punkten die
Forderungen übertreffen. Die Steinbacher Gemeindeverwaltung will diese
Bestrebungen unterstützen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bevölkerung
dazu stellt.
Verbesserung der
Straßenverhältnisse / Straßenbau
Eine weitere Verbesserung des
Straßenwesens im Gemeindebereich ist eingeleitet worden und eine etwa 150
m lange Straße durch das neue Baugelände wurde gebaut. Sie stellt eine
Verbindung her zwischen der Langenbacher Straße und dem Schulweg. Die
Arbeiten werden von der Fa. Friedrich Normann, Naila ausgeführt und sind
noch nicht beendet. Mit dem Bau dieses Weges wurden zugleich
Wasserleitung, Abwasserführung und Stromkabel verlegt. Die Kosten liegen
bei etwa 60000,-DM. Hier sind bereits 3 Häuser erbaut und bezogen. 3
weitere Neubauten sind geplant und werden voraussichtlich 1973 in Angriff
genommen.
April 1971
Ein Fabrikgebäude entsteht in Steinbach
Die Baugenehmigung zu diesem Stepperei-Gebäude
Hs. Nr. 167 (heute: Obere Dorfstraße 16) wurde am 15.April 1971 durch das
Landratsamt Naila erteilt.
Neues Mehrzweckgebäude für Feuerwehr und Gemeinde wird fertig.
Das seit 1952 stehende Feuerwehrhaus wurde vom Bautechnischen her ein
laufender Unkostenfaktor. Dies lag nicht zuletzt auch am Sorgenkind der
Gemeinde, dem nicht dicht zu bekommenden Feuerlöschteich. Das nicht einmal
20 Jahre alte Gebäude wurde abgerissen und durch ein neues
Mehrzweckgebäude ersetzt.
Das erstellte Mehrzweckgebäude wurde im
1. Drittel von der Feuerwehr genutzt und im 2. Drittel für die
Unterbringung der gemeindlichen Fahrzeuge und Geräte hergerichtet. Das letzte Drittel des Gebäudes wurde
als Unterstellhalle für die Schüler und Fahrgäste der öffentlichen
Verkehrsmittel vorgesehen. Die Kosten für dieses Gebäude, dass von der Fa.
Oelschlegel, Geroldsgrün erstellt worden ist, belaufen sich auf
70.000,- DM. Diese Kosten sind sicherlich nicht zu hoch anzurechnen, da
sie den Bau eines angrenzenden ca. 125m³ großen Feuerlöschbehälter
beinhalten.
Bürgerversammlung: (Bericht
Frankenpost vom 29.05.1971)
Bürger haben Vertrauen zur Gemeindeführung Abstimmung über Zukunft Steinbachs abgelehnt Der Ort ist trotz vieler Baumaßnahmen schuldenfrei
STEINBACH. - Im Saal der Gastwirtschaft Horn
eröffnete Bürgermeister Andreas Gemeinhardt eine Bürgerversammlung, die
sehr gut besucht war. Das Gemeindeoberhaupt wies darauf hin, daß jeder
Bürger das Recht habe, Wünsche oder Anträge einzubringen, die vom
Gemeinderat innerhalb von vier Wochen geprüft würden; darüber werde dann
der Aufsichtsbehörde berichtet. Gemeinhardt teilte mit, daß der
Haushaltsplan nicht mehr nur für eine Woche, sondern allgemein während
der Amtsstunden zur öffentlichen Einsichtnahme ausliege. Anschließend
erläuterte der Bürgermeister den Haushaltsplan, der sich in 10
Abteilungen gliedert. Der Plan 0 betrifft die Verwaltung, die im
vergangenem Jahr rund 12.000 DM verschlungen hat. An Mieten werden
jährlich rund 3000 Mark eingenommen, davon müssen 1200 Mark für
Heizkosten abgezogen werden. Der Plan 1 enthält nur geringe Beträge. Für
die Schulen wurde 1970 32.000 DM ausgegeben; für dieses Jahr sind
28.000 Mark vorgesehen. Für 1972 wird mit einem moch geringeren Aufwand
gerechnet, da sich der Fahrkostenzuschuß reduziert. In Zukunft wird ein
Schüler der Gemeinde 300 Mark kosten. Auf dem Plan 3 stehen die Kultur- und Heimatpflege.
1970 wurde das Kriegerdenkmahl instand gesetzt; hierfür fallen im
Gesamtjahr etwa 1000 Mark an. Die Preise aus dem Wettbewerb "Das
schönere Dorf" verringern diese Ausgaben etwas. Auf den Plänen 4 und 5,
Gesundheits- und Sozialwesen, stehen nur geringe Beträge. Der Plan 6
befasst sich mit dem Straßenbau. 1970 wurden dem
Straßenbaurücklagenkonto 36.000 Mark zugeführt. Für Schneeräumgeräte
wurden 40.000 Mark ausgegeben. Der Plan 7 behandelt öffentliche
Einrichtungen. Die Müllabfuhr brachte ein Defizit von 25.000 Mark, durch
die Gebührenerhöhung wird hier jedoch ausgeglichen. Die Ausgaben der
Freiwilligen Feuerwehr überstiegen bei weitem die Einnahmen aus dem
Feuerschutz. Auf dem Plan 8 steht die Wasserversorgung. Es wird damit
gerechnet, daß in sechs Jahren die gesamte Versorgungsanlage bezahlt
ist. Zur Zeit sind Steinbach, Hirschberglein, Hermesgrün und Langenbach
an die Anlage angeschlossen. Zum Plan 9, Finanzen und Steuern, daß
sich der wirtschaftliche Aufstieg auch bei den Gemeinden bemerkbar
gemacht habe. Die Gemeinde habe in den vergangenen 15 Jahren über 1
Million Mark verbaut und sei trotzdem schuldenfrei. Die Kosten für das
neue Mehrzweckgebäude, daß zur Zeit in Dorfmitte errichtet wird, betrage
50.000 Mark. Für den Rohbau der Straße am Sportplatz werden 45.000 Mark
ausgegeben. Nach Möglichkeit sollen alle Ortsstraßen im Herbst mit einer
neuen Teerdecke versehen werden. Ferner sieht der Haushaltsplan einen
Zuschuss für den VfR in Höhe von 7000 Mark vor. Der Bürgermeister gab
weiter bekannt, daß es gelungen sei, die Schulverbände
Langenbach-Steinbach und Geroldsgrün-Dürrenwaid zusammen zu führen. Der
Entschluß liege bereits bei der Regierung vor und es könne damit
gerechnet werden, daß der Bescheid in Kürze übersendet und
veröffentlicht werde. Das Gemeindeoberhaupt betonte anschließend, daß
das wilde ablagern von Müll verboten sei. Über die Gebietsreform schloss
sich eine längere Diskussion an. Selbst die oberste Behörde, meinte
Gemeinhardt, sei sich noch nicht über die Maßnahmen im klaren.
Postinspektor H.Böhm stellte die Frage, welche Zuschüsse bei einer
Eingemeindung geboten würden. Der Bürgermeister bemerkte, daß Orte, die
sich bereits eingegliedert hätten, bezuschußt worden seien. Er glaubte,
daß sich die Gemeinde besser oder wenigstens genauso gut stellen würde,
bliebe sie selbständig. Er verwies auch auf die Möglichkeit einer
Verwaltungsgemeinschaft mit Geroldsgrün. Eine vorgeschlagene Abstimmung,
ob die Gemeinde selbständig bleibt, mit anderen Gemeinden zusammen gehen
oder sich eingliedern lassen sollen, lehnten die Bürger ab, mit dem
Hinweis sie hätten volles Vertrauen zur bisherigen Leitung Steinbachs.
Aus
dem Gemeinderat: (Frankenpostbericht vom
30.09.1971)
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