Chronik von Steinbach
1915

 

Notlandung des größten Flugzeuges der Welt

am 15.12.1915 zwischen _Steinbach und Großenreuth

 

Am 15. Dezember 1915 erhielt Deutschlands bekannter Rekordflieger Helmuth Hirth, den Auftrag, das zur damaligen Zeit größte Flugzeug der Welt - VGO.I - von Friedrichshafen nach Gotha zu überführen. Während dieses Fluges musste das Flugzeug zwischen Steinbach und Großenreuth notlanden.

Die Augenzeugin Anna Lang (103 Jahre) aus Geroldsgrün berichtet im Jahr 2007: "Ich war damals 11 Jahre alt. Unser Lehrer erfuhr von der Bruchlandung und wusste auch, dass die Maschine zwischen Steinbach und Großenreuth niederging. Er wollte uns diese Riesenvogel unbedingt zeigen, deshalb bekamen wir unterrichtsfrei und wanderten durch den tiefen Schnee Richtung Steinbach und weiter nach Großenreuth. Es war für uns Schüler ein besonderes Erlebnis, allerdings mussten wir am nächsten Tag einen Aufsatz darüber schreiben."

Quelle Brockhaus: "In dichtem Schneetreiben setzten über dem Thüringer Wald (gemeint ist hier wohl der Frankenwald) beide Seitenmotoren aus und zwangen Hirth zu einer Bruchlandung bei Geroldsgrün ....."


Das Bild (Quelle: Geroldsgrüner Blättla") zeigt die zu Bruch gegangenen Teile des Flugzeuges mit dem Personal der Baufirma vor dem Rücktransport nach Gotha.

Versuchsbomber - hergestellte Stückzahl: 1 - Dreimotoriger, verspannter vierstieliger Doppeldecker mit festem Fahrwerk in Holzbauweise. Besatzung sechs Mann. Bewaffnet mit 4 MG. Diente zum Transport von 1000kg Bomben.

Spannweite: 42,20 m  Höhe 6,60m Länge 24,00m
Leergewicht: 6520 kg
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Drei Maybach Motoren HS - 240 PS Leistung
Hersteller Zeppelin VGO (Versuchsbau Gotha-Ost GmbH)

Nach kurzem Fronteinsatz wurde das Flugzeug auf fünf Motoren umgebaut und wurde bei einem Probeflug im März 1917 durch Absturz zerstört.

 

©HJL