Chronik von Steinbach |
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1910 Ortsansichten:
Mai Der Militär und Kampfverein Steinbach hält Fahnenweihe mit
einem berauschenden Fest. Zeitungsbericht v. 22.5.1910: Zu einem herrlichen Feste gestaltete sich die Fahnenweihe des Militär- und Kampfvereins Steinbach bei Geroldsgrün. Am Sonntag waren alle Häuser bis auf die der Feinde unseres patriotischen Vereins frisch gestrichen und geschmückt mit Blumen, Bäumen und Kränzen. Der Zapfenstreich, ausgeführt von der Kapelle Feulner, Steinwiesen verkündete den Anfang des Festes. Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr weckte die schmetternde Trompete die Einwohner. Bald war Steinbach in großer Feststimmung. Von nah und fern kamen Kameraden aus Bayern und aus dem Reuß jüngerer Linie. Von unserem Krieger- und Veteranenverein war ein einziger Mann anwesend. Das Fest nahm bis Dienstag einen schönen Verlauf.
Antwort vom Krieger- und Veteranenverein am 7.7.1910 ebenfalls in der Zeitung Zum Fest des Militär- und Kampfvereins ist folgendes zu erwidern: Falsch ist, wenn der Einsender schreibt, alle Häuser bis auf die der Feinde waren frisch gestrichen und geschmückt. Da müssten auch Mitglieder desselben Vereins solche Feinde sein, weil auch dieses und jenes Mitglied das frische Streichen seines Hauses vergessen hatte. Überhaupt zählt der Militär- und Kampfverein an Mitgliedern nur 10-12 Mann. Welche aktiv im Heere gedient haben. Die übrigen 17 oder 18 haben keine Ahnung vom Militär. Uniformiert sind sie aber alle und von den ganzen Mitgliedern sind bloß etwa 14 Hausbesitzer. Die Gemeinde Steinbach bei Geroldsgrün zählt aber doch bis in die 80 Hausnummern. Und waren da vielleicht einige Häuser nicht so geschmückt wie gewünscht war. Freilich trug nur einer von uns seine Vereinsmütze, alle anderen mindesten 25-30 Mann waren im gewöhnlichen Anzug erschienen. Diese hat man scheins nicht gekannt, was zu bedauern ist. Sie haben doch auch ihren Festbeitrag dem Verein geopfert. Die Uneinheit die zwischen dem Krieger- und Veteranenverein und dem Militär- und Kampfverein herrscht, hat sich letzterer selbst zuzuschreiben.
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