Strommessung bis ca. 50 Ampere mit billigsten Mitteln verwirklichen
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Irgendwann will oder muss man Modellbau
den Strom irgendwelcher Verbraucher messen. Meist handelt es sich um
Elektromotoren, Ladeströme von Akkus oder den Eingangsstrom eines
Drehzahlstellers. Meist ist ein einfaches Messgerät vorhanden, mit dem
man Gleichströme bis 5 A oder sogar 10 A messen kann. Will man aber
größere Ströme messen, die man mit dem Multimeter nicht mehr messen
kann, so muss man sich mit einem Parallelwiderstand, oder Stromshunt
eine Messchaltung aufbauen, mit der es möglich ist den gewünschten Strom
ablesen zu können. Das Prinzip ist einfach. |
Da fast jedes einfache Messgerät einen
Messbereich von 200 mV besitzt, bietet sich an diesen Bereich für die
Strommessung herzunehmen. Bei Multimetern mit automatischer Bereichswahl
ist der Bereich von 200...400 mV in der Regel der kleinste Bereich, der
automatisch eingestellt wird. |
Das heißt, wenn das Messgerät z.B.
25,3 mV anzeigt, so sollte ein Strom von 25,3 A fließen. Damit an
dem Messwiderstand die gewünschte Spannung von 25,3 mV abfällt, muss der
einen Wert von 1 Milliohm haben. Solche speziellen Widerstände gibt es
bei den einschlägigen Elektronikversandhäusern. Sie sind aber nicht gerade billig. |
Für einen einfachen Messadapter benötigt man 250 mm Kabel NYM 3 x 1,5
qmm, zwei Bananstecker, einen Goldstecker, eine Goldbuchse, bzw.
die Stecker, mit denen man eine sichere Verbindung zum Probanten
herstellen kann. Für die Verbindung zum Messgerät zwei
Stücke einpolige Verdrahtungsleitung oder ein Stück Lautsprecherkabel.
Rot und blau sind nicht unbedingt wichtig, da im Falle einer falschen
Polung lediglich ein " - " vor dem Wert in der Anzeige des Multimeters
steht. Der Pluspol (rot) ist z.B. am Akku +, oder am Probanten, wo der +
wieder rauskommt. Der Aufbau ist mit einigen Bildern schnell erklärt: |
Normales Installationskabel 3 x 1,5 qmm. Das gibt es auf jeder Baustelle gratis |
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Die drei Kabel der Installationsleitung
werden in den Stecker gelötet.
Das Kabel zum Messgerät wird nur an
den Stecker gelötet.
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Dasselbe an der anderen Seite. Zum
Feintuning den Messdraht evtl. weiter weg vom Stecker anlöten. Dadurch
wird weniger angezeigt.
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Dieser billige Stromshunt ist natürlich
nicht so genau wie ein gekauftes Exemplar, aber wesentlich billiger. Wer
einen Lötkolben in der Werkstatt hat, kann sich solch einen
Parallelwiderstand ganz einfach nachbauen. Wer es genauer haben möchte, kann die Messvorrichtung ganz einfach anpassen. Dazu benötigt man aber ein genaues Amperemeter, auf das man den angezeigten Wert des Multimeters einstellt. Je länger die Installationsleitung, desto mehr wird man ablesen können. Wird zu viel angezeigt, so kann man den Messwiderstand einfach verkleinern, indem man das zum Messgerät laufende Kabel, wie oben gezeigt, einfach weiter weg vom Stecker anlötet Tests mit verschiedenen
Kabelsorten haben ergeben, dass man bei einer Länge von 250 mm auf Anhieb
eine Toleranz von 3 - 5% erreicht. D.H. bei einem Strom von 30A werden
28,5...31,5 mV angezeigt. |