Querrudereinbau  in Rippenflächen

 


Teil 2

 

 

Die Querruder werden heutzutage zweckmäßigerweise einzeln angelenkt. D.h. jede Querruderflosse wird durch eine eigene Rudermaschine angelenkt. Es gibt jede Menge verschiedene schmale Flächenservos ab ca. 35.- DM aufwärts. Dem Erbauer bleibt hier die Qual der Wahl die passenden Servos, bezüglich Gewicht, Stellkraft , -geschwindigkeit und Preis auszuwählen. Ich persönlich habe kleine Hitec- , Volz- und Simpropservos im Einsatz. Wo es geht baue ich die sehr günstigen SES 190 ein. Die Stellkraft von 17 Ncm reicht allemal zum Hochstellen der Querruder als Landehilfen bei Softlinern bis ca. 3,20m Spannweite. (Erinnern wir uns mal an die gelben Graupnerservos: die hatten eine Stellkraft von ca. 15 Ncm. Wo waren die überall eingesetzt und das hat auch funktioniert.) Außerdem sind die SES 190 nur 13mm schmal und preislich an der Untergrenze von ca. 35.- DM angesiedelt.
 

Kabelführung

Das Rippenfeld, an dem das Verlängerungskabel herausgeführt ist, wird von unten komplett mit einem 1,5er Balsabrettchen verschlossen. 

Die Rudermaschine wird bündig am Holm, mit dem Ruderhebel zum Flächenende hin aufgelegt. Wichtig ist die rechtwinkelige Ausrichtung zur Endleiste. Das Anschlußkabel lasse ich immer zur Endleiste schauen. Im Bereich des Ruderhebels einen ca. 3mm breiten Schlitz ausschneiden. 

Position Rudermaschine

Die Befestigungslaschen schleife ich immer ab, so kann ich das Servo ca. 5mm weiter nach vorne setzen. Das Servo sollte auf keinen Fall über die UNTERKANTE der oberen Rippenaufleimer stehen!

Das Anschlußkabel zwicke ich mittig durch. Somit ist das Steckerende lang genug um an das Rumpfende des Verlängerungskabel angelötet zu werden. Die Länge des Servokabels aus der Fläche hängt von der Position des Empfängers am Rumpf ab. Dabei bitte bedenken, daß man es lang genug läßt, um den Vogel ohne Verrenkungen zusammenbauen zu können. Unbedingt die Farben der einzelnen Adern merken, mit welchen man die drei des Steckers verbindet. In der Regel ist rot und braun bzw. schwarz dabei. Die sind schon mal prädestiniert für die Spannungsversorgung. Der übrige orange, weiße oder wie auch immer bleibt für den Impuls übrig. Ich schiebe vor dem Verlöten ein Stück 5mm Schrumpfschlauch über das Kabel aus der Fläche, sowie je ein Stück 3mm über die Einzeladern für Plus und Impuls. Dann verlöte ich die beiden, schrumpfe die Lötstellen ein, verlöte die Masse und schiebe zum Schluß den 5mm Schlauch über die gesamte Verbindung. Nach dem Einschrumpfen hat man eine optisch sehr schöne Verbindung, die sich nicht auftriefeln kann. Das Servo wird sinngemäß mit dem Verlängerungskabel in der Fläche verlötet. Jetzt sollte das Ganze mal an einen Servotester oder Empfänger angesteckt werden. Dabei kann man auch gleich ausprobieren, ob der Ruderhebel in beiden Vollausschlägen nirgends anstreift.

Wenn alles stimmt, kann man das Servo unten mit 100er Sandpapier anrauhen und an die vorher ermittelte Stelle mit wenig Silikonkleber auf das Brettchen kleben. Hält bombig und ist mit einem dünnen Schneidedraht notfalls wieder loszuschneiden ohne die Rudermaschinenauflage zu zerstören. Im Bedarfsfall braucht man nur das obere Rippenfeld aufzuschneiden.

 
Da die zweite Flächenhälfte spiegelbildlich aufgebaut sein sollte (ich habe auch schon mal zwei rechte Flächen für einen Segler gebaut), wird die Querrudermaschine sinngemäß mit dem Ruderhebel zum Flächenende eingebaut. Das Anschlußkabel sollte auch in die gleiche Richtung zeigen.
 

In die Querruderflosse klebt man an entsprechender Stelle (rechter Winkel zum Servohebel!) ein Einkleberuderhorn. Die Lochstärke hängt vom verwendeten Anlenkungsdraht ab! Dabei aufpassen, daß man bein Ausnehmen die obere Beplankung nicht durchstößt. Der Ruderhebel zeigt bei Neutralstellung leicht in Flugrichtung. Dadurch wird eine Differenzierung des Ruders bewirkt. Außerdem wird so der große Ausschlag für das Flaperon erreicht.

In Neutralstellung den Servohebel in Flugrichtung leicht schräg stellen.

Die Verbindung zum Servo stellt man mit einem Stück Federstahldraht her. Die Stärke hängt von den Löchern in dem Ruderhebel ab. Die Kröpfung ist nötig, damit die Anlenkung beim Hochstellen der Querruder nicht anstreift. Die Rudermaschine darf in keiner Richtung blockiert werden!

Durch die Schrägstellung des Servohebels ist der grosse Ausschlag für die Flaperons gegeben

Die Anlenkung sieht ungefähr so aus. Bei der unteren Draufsicht sieht man links die doppelte Kröpfung zum Einhängen an der Rudermaschine. Das andere Ende wird durch das eingeklebte Ruderhorn gesteckt. Gesichert wird mit einem aufgeklebten oder verquetschten Kabelröhrchen oder einer halben kleinen Lüsterklemme, die man vorher aus dem Kunststoff geschält und zersägt hat

Stahldrähte

 

Vor dem Biegen sollte man die Flächenservos in Mittenposition bringen. Ich habe auch schon gebogen und gepegelt und mich gewundert warum die Querruder nach dem Anstecken auf halb acht standen. Zweckmäßigerweise sollte man die Servos am richtigen Empfängerausgang ( 1+5 ) anstechen. Da kann man gleich die Servowege anpassen. Wenn es das erste mal nicht klappt, meistens wird die Anlenkung zu kurz, nicht aufgeben und neu versuchen. Ich fertige pro Fläche auch erstmal einen "Probesatz" an.

 
 

Ruderausschläge: QR oben ca. 15-20mm, nach unten ca. 5-10mm, Landehilfen 45 - 50 Grad nach oben. 

 

Abdeckung

Über die fertige Anlenkung kann man noch mit Silikonkleber eine Lufthutze kleben. Sie verhindert das Hängenbleiben von hohem Gras, sieht optisch gut aus und tut etwas für den Luftwiderstand.

 Viel Spaß beim Bauen.

 

Querruder vom Elektrovogel
Hier ein fertiges Querruder. Gut zu erkennen der Sitz der Rudermaschine.

 


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