Teil 1: Seitenflosse aus Vollmaterial

 
 

Ich nehme hier z.B. 8 mm Balsa für den Kern, der beidseitig mit 1,5 mm Balsa beplankt ist.
Als Verbindung kommen 2 mm Federstähle samt passenden Messingröhrchen zum Einsatz, d.h. der Außendurchmesser der Röhrchen beträgt hier 3 mm.
 

 
 

Für die Anlenkung benötigt man einen Bowdenzug ausreichender Länge mit 2 mm Stahllitze. Auf einer Seite lötet man eine Löthülse auf. In ein MPX Einkleberuderhorn wird am unteren Ende ein 2mm breiter Schlitz gesägt, in den man dann die vorher entfettete Löthülse mit UHU Plus einklebt und zur Sicherung mit Sternzwirn umwickelt. 
Das oberste Loch des Ruderhorns wird vorsichtig auf 2 mm aufgebohrt, so daß der Federstahl spielfrei eingeschoben werden kann. 

Anlenkung

 
 

Als Lager kommt ein 8 mm breites (Birken-) Sperrholzklötzchen, ca. 20x30 mm groß zum Einsatz. In die Mitte bohrt man ein 3 mm Loch zur Aufnahme des Messinglagers, das in unserem Fall 12 mm lang sein sollte. So steht es später auf beiden Seiten ca. 0,5 mm über und garantiert eine reibungslose Bewegung des Pendelruders.
 
 

Lager

Schnitt

 

Auf den Flossenkern überträgt man die gewünschte Lage des Höhenruders. Am vorderen Drehpunkt bohrt man ein 2mm großes Loch, steckt ein Stück Stahldraht mitsamt Schablone ein und kann mit einem Stift im zweiten Loch ca. 10-15 mm nach oben und unten um den Neutralpunkt die Lage des Ruderhebels anzeichnen.

 
 

Den fertigen Bowdenzug legt man auf den Flossenkern steckt den Ruderhebel in die hintere Öffnung und versucht mit einem nicht zu engen Radius die Ideallienie zu finden, die man sich dann markiert. 
Als nächsten Schritt sägt oder schneidet man die Öffnungen des Sperrholzlagers und des Ruderhebels aus. Bei der Öffnung des Ruderhebels daran denken, daß nach unten  die Länge der Anlenkung bis zum Röhrchen mit berücksichtigt werden muß! 
Für das Bowdenzugröhrchen nimmt man 3 mm breit bis zur Mitte des Materials aus 

Flossenkern

 
 

 
 

Flosse

Probehalber sollte man jetzt einmal alle Teile einsetzen und mit Hilfe der Schablone testen, ob sich die Anlenkung ohne anzustreifen in beide Vollausschlagrichtungen leichtgängig bewegen läßt. 
Erst wenn das der Fall ist leimt man zuerst den Lagerklotz ein. Das Lagerröhrchen wird erst nach dem Verschleifen des gesamten Ruders eingeklebt (wobei ich immer die fertig gebauten Höhanruderhälften anstecke und den winkeligen Sitz kontrolliere). 
Jetzt kann der Bowdenzug mit wenig (Klebe-)Harz eingeklebt werden, wobei vorher wieder die Schablone in Mittenstellung aufgesteckt und das Ruderhorn mit einem Stück Stahldraht in der hinteren Bohrung fixiert wird. 

 
 

 
 

Nach dem Aushärten sollte die Anlenkung nochmals ausprobiert werden. 
Die Seitenbeplankungen bringe ich mit verdünntem Pattex auf. Hält bombig und geht schnell! Nicht vergessen vor dem Aufbringen der zweiten Seite mit einer Nadelfeile das Loch für das Lager durchzufeilen, sonst steht man später mit der Stecknadel da und spielt such das Loch. 

Schnitt

 
 

 
 

Nach dem Beplanken der zweiten Seite das Loch für das Lager ebenfalls öffnen, das Lagerröhrchen einstecken und die Schablone anbringen. Nach oben und unten um die Mittelstellung wird jetzt der gewünschte Ruderausschlag angezeichnet und ein ca. 3 mm breiter Schlitz ausgearbeitet. 

Fertiges Ruder

 

Das war’s dann schon, das Flossenvorderteil anleimen, die Öffnungen für die Ruderscharniere Seitenruder einbringen, verschleifen, fertig. Wie schon erwähnt leimt man das vordere Lagerröhrchen erst ein, wenn man die Höhenruderhälften fertig gebaut hat.
Ich persönlich bohre in die Mitte der Anlenkung noch ein ca. 5 mm großes Loch, durch den ich einen kleinen Gummi zur Sicherung der beiden Ruderhälften ziehe.
 

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