Universalladegerät
individuell anpassen |
Wer hat nicht in irgendeiner Ecke ein altes Ladegerät
rumliegen, das wegen seiner nicht mehr aktuellen Ladeströme vor
sich hin gammelt. Mit etwas Geschick und ein paar Birnchen kann man die
Ladeausgänge auf seine persönlichen Ansprüche sehr
einfach anpassen. Die einfachen Ladegeräte arbeiten alle nach dem selben Prinzip. Eine Wechselspannung (meist um die 30V) wird gleichgerichtet und über Vorwiderstand und Schutzdiode an den entsprechenden Ausgang gelegt. Je größer die Ausgangsspannung vor den Ausgängen, desto konstanter der Ladestrom. Mache Geräte haben eine Stabilsierung, die die interne Spannung konstanthält. Man hat jetzt zwei Möglichkeiten die einzelnen Ladeausgänge anzupassen: Man erhöht die Ladeströme durch Paralellschalten von Widerständen, oder man entfernt die ursprünglichen Widerstände und ersetzt sie durch entsprechende Lämpchen. Die Bestückung mit Autolampen hat den großen Vorteil, daß nicht so viel Wärme entsteht wie mit den Lastwiderständen, da ein großer Teil der Leistung als Licht abgegeben wird. |
Bevor
wir aber ans Werk gehen
einige Sicherheitshinweise. Bei Arbeiten im geöffneten Gerät
grundsätzlich den Netzstecker ziehen. Für die Messungen den
primären
Trafoanschluß am besten mit Heißkleber isolieren, offen
liegende Sicherungen mit einem Stück Plastik abdecken (primär
= 230V Anschluß). |
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Das Prinzip ist einfach. Zuerst
mißt man mit einem Multimeter die Ausgangsspannung direkt an
einem Ladeausgang. Dann wird am Ausgang mit dem größten
Strom ein Akku angeschlossen und wieder gemessen. Wenn die gemessene
Spannung nur unwesentlich kleiner geworden ist, dann besitzt das
Gerät noch eine Regelung, die die Ladespannung konstant hält.
Wird eine kleinere Spannung gemessen, dann bildet man den Mittelwert
zur ersten Messung. Jetzt haben wir eine Referenzspannung für die
weiteren Überlegungen. Grob abschätzen kann man den zu
erwartenden Ladestrom, indem man von der Referenzspannung die
Akkuspannung abzieht und in der Tabelle den entsprechenden Strom
abliest. z.B. 24V - 7,2V (6 Zellen) = 16,8V. In der Tabelle kommt man beim 1,2W Birnchen zwischen 15 und 20V auf ca. 40 mA. |
Das wäre der zu erwartende
Ladestrom ohne LED. Besitzt der Lader noch eine Ladekontrolle, so kann
man ca. 10 - 15 mA dazurechnen, wären also 55 mA. Gut, wenn der
Akku voll wird, dann wird der Ladestrom etwas niedriger, aber bei den
billigen Multiladern ist das ja sowieso nicht so genau. Da
lädt man in der Regel um die 1/10 C und orientiert sich an der
Ladezeit um die 14 Std. |
24V Autolampen |
10V |
15V |
20V |
1,2W (Sockel B8,5D) |
30 mA |
37 mA |
44 mA |
3W (Sockel
W2,1x9,5D) |
85 mA |
104 mA |
122 mA |
4W (Sockel
BA9S) |
100 mA |
122 mA |
144 mA |
5W (Sockel BA
15S) |
140 mA |
178 mA |
210 mA |
10W (Sockel BA 15S) |
250 mA |
310 mA |
360 mA |
21W (Sockel BA 15S) |
610 mA |
750 mA |
870 mA |
5W (Soffitte) |
140 mA |
139 mA |
208 mA |
10W (Soffitte) |
220 mA |
260 mA |
300 mA |
Zugegeben, es gibt verschiedenste Birnchen, die man
hierfür benutzen kann (Skalenlämpchen, Licherkettenbirnchen,
ect.). Aber was passiert, wenn mal eine Lampe durchbrennt? Wo war jetzt
die Lichterkette geblieben? Kurzum, ich wollte eine einfache, jederzeit nachvollziehbare Methode um eine möglichst einfache Dimensionierung der jeweiligen Ladeausgänge zu ermöglichen. Durch Parallelschalten verschiedener Lämpchen kann man die unterschiedlichsten Ladeströme einstellen. Für die Feinstabstimmung kann man dann evtl. noch auf Widerstände zurückgreifen um das eine oder andere mA Ladestrom anzupassen. Zu beachten ist lediglich die maximale Leistung des Trafos, die bei gleichzeitigen Betrieb aller Ausgänge nicht überschritten werden sollte. Die Angabe findet sich in der Regel auf der Geräteunter-bzw. Rückseite. |
Hier sind alle
Lastwiderstände ausgelötet.
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Wer will kann die Ladeströme der einzelnen Ausgänge mit unterschiedlichen Zellenzahlen und Birnchen messen und entsprechend anpassen. |
Die neue Bestückung der
"Lastwiderstände"
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Test vor dem Zusammenbau
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Die neue Beschriftung der angepassten Ladeausgänge (kann man auch schöner machen) |
Ein Blick ins Innenleben den umgebauten Multiladers. Beim Laden ist es ab jetzt nicht mehr Dunkel im Bastelraum. |
Dieses Ladegerät habe ich
für zwei 8-Zeller 650er KAN-Zellen und einen Senderakku 6/1700
umgerüstet.
Man bekommt mit dem Gerät auch ohne Probleme Akkupacks 4/50,
8/1100 bzw 8/3300 über Nacht voll. Der Gesamtladestrom
beträgt 995 mA, multipliziert mit den gemessenen 27 V am
Gleichrichtereingang eine Gesamtleistung von ca. 27 W. |